Deutsch Abitur - Gedichtanalyse: Epoche Romantik (1795-1835)

Viele Oberstufenschüler fürchten sich vor dieser Abituraufgabe - der Gedichtanalyse. Dabei muss man kein Experte für Gedichte sein, um eine solide Analyse zu schreiben. Der erste Schritt ist immer, das zu analysierende Gedicht mehrmals zu lesen, um es wirklich zu verstehen. Man sollte es oft genug lesen, um sowohl den Inhalt als auch die sprachlichen Merkmale genau zu untersuchen.

Ein wichtiger Aspekt bei der Analyse eines Gedichts ist die Identifizierung seiner literarischen Epoche. Wann wurde das Gedicht geschrieben? Welche historischen Ereignisse sind relevant? Dies mag vielen Schülern nicht wichtig erscheinen, aber die Epoche verrät oft sehr viel über ein Gedicht und seinen Stil. Besonders beliebte Literaturepochen für das deutsche Abitur sind die Klassik, die Romantik und die Epoche der Aufklärung. Jede Epoche hat ihre eigenen bekannten Dichter und Autoren, die bestimmte Merkmale in ihre Werke einfließen ließen.

Ein sehr berühmter Dichter der Romantik, der oft im Deutschunterricht behandelt wird, ist Joseph von Eichendorff (1788-1857). Seine Gedichte wie Mondnacht, Nachtlied oder Sehnsucht sind beispielhaft für die typischen Themen und Motive der Romantik.

Die Romantik entstand um 1795 als Gegenbewegung zur Aufklärung und wandte sich gegen den Rationalismus und die Objektivität, die von Autoren wie Lessing vertreten wurden. Die Epoche der Romantik in Europa war geprägt von der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen, die schließlich 1815 mit dem Wiener Kongress endeten. Die Menschen sehnten sich nach einer idealisierten Vergangenheit, in der Mensch und Natur wieder vereint sein sollten. Mit dem Beginn der Industrialisierung wanderten viele Arbeiter massenhaft in die Städte ab. Überwältigt von der Hektik des städtischen Lebens, sehnten sich viele Menschen zurück aufs Land.

Gefühle und Träume, Sehnsucht und Fernweh waren häufige Motive in den Werken der Romantik. Anders als die Klassik nahm sich die Romantik nicht die Antike zum Vorbild, sondern die mittelalterliche Mythologie. Die Phantasie wurde über alles gestellt, die Grenzen der Vernunft sollten gesprengt werden, und es wurde eine Art "Universalpoesie" angestrebt - eine Verschmelzung von Epik, Lyrik und Drama.

Etwas zu "romantisieren" bedeutete, die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit zu überwinden und der realen Welt zu entfliehen.

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